N.L. Never Leave
2013, Kunstraum Radio Wien
Die Installation „N.L.“ zielt auf unsere subjektive, selektive Wahrnehmung ab, da bewusst Interpretationsspielräume gelassen werden: Worte werden inszeniert, einander gegenübergestellt. Die Bedeutung der Begriffe legt zwar einen Themenkontext nahe, aber der Künstler greift diese Lesart auf, um diese zugleich auch zu konterkarieren; zusätzliche Informationen und Worte funktionieren als Störmomente.Es sind handschriftliche Kommentare und das Medium Zeichnung, die sein Spiel mit Typographie erweitern. Die Inszenierung von Typographie ist, auch beeinflusst durch seine Tätigkeit als Grafikdesigner, ein wichtiger Aspekt in Bauers Arbeit. Dieser Professionalität und Perfektion im Umgang mit Schrift setzt er in seiner künstlerischen Arbeit bewusst etwas entgegen – oft sind das handschriftliche und gewollt imperfekte, spontane gestische Elemente. Die In-Situ Installation für das Foyer des Großen Sendesaals nutzt die architektonischen Begebenheiten. Das dortige „Labyrinth des Minotaurus“ (Bauer) soll die Besucherin und den Besucher dazu animieren, sich auf die Freiräume der Assoziation einzulassen.
Anne Katrin Fessler : Never Leave